Brigitte Voigt (*1934) die im Dezember diesen Jahres ihren 80. Geburtstag begeht, gehört zu den Mitbegründerinnen der ostdeutschen Autorenfotografie. Gemeinsam mit Arno Fischer, Sibylle Bergemann und Roger Melis gründete sie die Fotogruppe direkt und machte als Bildredakteurin die monatlich erscheinende Zeitschrift Das Magazin zu einem der wichtigsten Foren der unabhängigen DDR-Fotografie. Ihr eigenes Werk ist der Erkundung der Condition humaine gewidmet und zeugt von einer unbeirrten Suche nach Schönheit und Harmonie. Wie keine andere Fotografin beobachtete sie mit ihrer Kamera fast dreißig Jahre lang Kinder beim Aufwachsen, eigene ebenso wie fremde. Ihre anrührenden, immer von Nähe und Vertrautheit geprägten Aufnahmen erzählen von ersten Wahrnehmungen und Erlebnissen, von der Beziehung der Kinder zu Eltern und Geschwistern, von der Entdeckung ihrer Umgebung und der Herausbildung der eigenen Persönlichkeit, von den Wehen der Pubertät und den ersten selbstgewählten Bindungen. Fortsetzung finden diese Beobachtungen in Voigts intensiven Porträts von Paaren, zumeist Künstlern, die jeweils wesentliche Aussagen über die Menschen und ihre Beziehungen zu treffen versuchen. Einige ihrer Fotogeschichten wurden in der Modezeitschrift Sibylle, in der NBI und im Sonntag veröffentlicht. Ihre bislang verstreut publizierten und deshalb selten im Zusammenhang wahrgenommenen Fotografien erscheinen parallel zur Ausstellung erstmalig gesammelt in einem Fotobuch.

Norbert Bunge Porträts

104 Seiten mit 80 Duotone-Abbildungen 24 x 27 cm, Festeinband, Fadenheftung ISBN 978-3-95797-076-3 25,00 Euro (D) lehmstedt.de/bunge_portraits.htm